Die Hauptursachen einer Sehbehinderung haben sich in den vergangenen Jahren in den westlichen Industrienationen nur wenig verändert.
Die häufigste ist in dieser Region eine altersabhängige Makuladegeneration, deren Vorkommen langsam, aber stetig zunimmt. Im Wesentlichen ist dies auf die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung zurückzuführen, die für 30 bis 40 % aller Sehbehinderungen verantwortlich ist.
Die weiteren wesentlichen Ursachen einer Sehbehinderung oder Erblindung sind mit Prävalenzen von 10 bis 15 % das Glaukom, eine Augenbeteiligung bei Diabetes mellitus sowie eine Schädigung des Nervus opticus.
Als erbliche Augenerkrankung ist die Retinopathia pigmentosa zu nennen.
Die Diagnose „altersbedingte Makuladegeneration“ – trifft in der heutigen Zeit, da die Menschen immer älter werden, viele Senioren. Ungefähr 20 % der 65- bis 74-Jährigen und 35 % der über 75-Jährigen leiden zumindest unter einer Frühform der AMD. In Deutschland ist die AMD laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands mit 50 % die häufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung. Sie äußert sich darin, dass von der Mitte des Sehfeldes aus ein so genannter „blinder Fleck“ nach und nach einen immer größeren Teil des Bildes verdeckt. Dadurch ist neben der Sehschärfe auch das Farb- und Kontrastsehen gestört, besonders bei grellem Tageslicht mit einem hohen Anteil an belastender UV‑Strahlung.
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine Netzhauterkrankung, die an der Stelle des schärfsten Sehens (in der Makula) auftritt und, wie der Name schon sagt, altersabhängig ist. Mit zunehmendem Lebensalter – ab ca. dem 50. Lebensjahr – kommt es dabei zur Drusenbildung im Makulabereich. Drusen sind umschriebene, flächige Ablagerungen von Stoffwechselprodukten in der inneren Schicht der Netzhaut, der sog. Bruch-Membran. Diese Drusenbildung, und somit die Erkrankung der Makula, findet meist beidseitig statt.
Bei der altersabhängigen Makuladegeneration wird zwischen zwei Arten unterschieden: zum einen die trockene Makuladegeneration und zum anderen die feuchte Makuladegeneration.
Die trockene Form der Makuladegeneration ist die häufigste Form der AMD. Dabei treten zunächst Pigmentunregelmäßigkeiten am hinteren Augenpol auf. Es bilden sich scharf begrenzte atrophische Areale. Durch den Verlust des Pigmentepithels der Netzhaut werden die großen Gefäße der Chorioidea deutlich sichtbar. Die trockene Makuladegeneration führt langsam und schleichend zu einer Visusverschlechterung.
Bei der selteneren Form der feuchten Makuladegeneration, welche auch als exsudative Makuladegeneration bezeichnet wird, kommt es zum Austritt von Flüssigkeit in der Makula, zu einer Abhebung des Pigmentepithels und zu choroidalen Neovaskularisationen, welche zu Blutungen neigen. Eine Pigmentepithelabhebung lässt sich als rundes oder ovales, gelb- bis orangefarbenes Areal im Makulabereich erkennen.
Diese Form der Makuladegeneration führt rasch zu drastischen Visusverschlechterungen, welche die Lesefähigkeit stark einschränken.
Funktionseinschränkungen:
• Die zentrale Sehschärfe, und somit auch die Lesefähigkeit, nimmt ab
• Zentrale Gesichtsfeldausfälle
• Das Kontrastempfinden verschlechtert sich
• Die Blendempfindlichkeit nimmt zu
• Das Farbsehen nimmt ab
• Die Adaptionsfähigkeit nimmt ab