Die wichtigsten Fachbegriffe aus dem Bereich Optik und Augenoptik werden hier kurz erläutert:
Abbesche Zahl = Die Abbesche Zahl beschreibt die Farbzerstreuung von Licht, an einem transparenten, optischen Medium. Je kleiner die Zahl, desto größer ist die Farbzerstreuung. Diese Farbzerstreuung macht sich als störende Farbsäume beim Blick durch die Randbereiche eines Brillenglases bemerkbar. Die Abbe-Zahl ist eine wichtige Größe für die Korrektion von Farbfehlern.
Grundsätzlich kann man die Aussage treffen: Je höher der Brechungsindex, desto niedriger die Abbesche Zahl und desto größer die Farbzerstreuung (Dispersion).
Abbildungsfehler = In der Augenoptik werden alle Abweichungen von der idealen Abbildung (punktuell, farbrichtig und maßstabsgetreu) als Abbildungsfehler bezeichnet.
Die häufigsten Abbildungsfehler:
- Sphärische Aberration
- Koma
- Astigmatismus schiefer Bündel
- Bildfeldwölbung
- Verzeichnung
- chromatische Aberration (Licht unterschiedlicher Wellenlängen wird unterschiedlich stark an einer Grenzfläche gebrochen)
Absorption = Filterwirkung durch Herabsetzung der Intensität einer Strahlung auf ihrem Weg durch einen Stoff aufgrund von Energieabgabe an diesen. Die Absorption gibt an, wie viel Prozent des Lichts, z.B. der UV-Strahlung beim Durchgang, durch ein Medium (Brillenglas, Linse) gefiltert wird.
Acetat = Meistverwendeter Kunststoff für Brillenfassungen, da das Material sehr gut hautverträglich ist. Bei der Herstellung wird die Fassung in arbeitsaufwendigen Verfahren aus vorgefertigten Platten gefräst.
Achsenmyopie = Die Achsenmyopie ist die häufigste Art der Myopie (Kurzsichtigkeit). Die Ursache für eine Achsenmyopie ist ein zu langer Augapfel, somit kann kein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen. Die zweite Art der Myopie ist eine Brechungsmyopie, die durch eine zu hohe Brechkraft von Hornhaut oder Linse gekennzeichnet ist.
Achromat = Ein Achromat ist ein Linsensystem, bestehend aus einer Sammel- und einer Zerstreuungslinse mit unterschiedlichen Abbe-Zahlen. Meistens ist eine Linse aus Kronglas und die andere aus Flintglas. Dieses Linsensystem wird in Vergrößerungsgläsern, wie beispielsweise in Fernrohrsystemen, eingesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Abbe-Zahlen der beiden Linsen korrigiert ein Achromat die Farbfehler, wie beispielsweise chromatische Aberration. Somit beseitigt er weitgehend störende Farbsäume für unterschiedliche Wellenlängen.
Achromatopsie = Eine angeborene Farbsinnstörung, bei der infolge der fehlenden Zapfen in der Netzhaut keine Farbwahrnehmung möglich ist.
Adaptationsfähigkeit = Anpassungsfähigkeit des Auges an einen Beleuchtungswechsel
Afokal = Brennpunktlos
Afokales System = Ein afokales System wirkt weder sammelnd noch streuend. Achsparallel eintreffende Strahlen verlassen das System auch wieder achsparallel. Man bezeichnet diesen Zustand auch als brennpunktlos, da ein afokales System keine Brennweite besitzt bzw. diese unendlich ist. Die Afokalität kommt zustande, weil der bildseitige Brennpunkt der ersten Linse mit dem objektseitigen Brennpunkt der zweiten Linse zusammen fällt. Diese Systeme vergrößern bzw. verkleinern den Sehwinkel bei Objektdistanzen aus dem ∞.
Beispiel für ein afokales System ist ein Fernglas galileischer bzw. keplerscher Bauweise.
Agglutination von Proteinen = Verklumpung von Proteinen
Akkommodation = Anpassung der Brechkraft des Auges ("scharf stellen"), z. B. von einem fernen (TV) zu einem nahen Objekt (Zeitung)
Altersbedingte Makuladegeneration = Degenerativer Prozess, bei dem es zum allmählichen Verlust von Sehzellen im schärfsten Punkt des Sehens (Makula) kommt. Man kann hier zwischen der feuchten und der trockenen Variante unterscheiden.
Amaurosis fugax = Die Amaurosis fugax beschreibt eine schmerzlose, vorübergehende akute Blindheit, hervorgerufen durch beispielsweise kleine Gefäßverstopfungen in der Netzhaut.
AMD = Siehe "Altersbedingte Makuladegeneration"
Amotio retinae = Als Netzhautablösung (Amotio retinae) bezeichnet man das Abheben bzw. Einreißen der lichtempfindlichen Photorezeptorenschicht von der darunter liegenden Choroidea (Aderhaut).
Amslergitter-Test = Siebtest zur frühzeitigen Erkennung von pathologischen Veränderungen am Auge, wie z. B. die altersbedingte Makuladegeneration
Aniridie = Eine Aniridie ist eine sehr seltene, angeborene Unterentwicklung der Regenbogenhaut des Auges (Iris).
Aniseikonie = Werden Größen und Formen von den Augen unterschiedlich wahrgenommen, spricht man von Aniseikonie. Diese Bildgrößenunterschiede können sowohl anatomisch (retinale Aniseikonie) als auch nervlich (funktionale Aniseikonie) oder optisch bedingt sein, wie z. B. durch eine Anisometropie.
Anisometropie = Nicht immer sind beide Augen von einer Fehlsichtigkeit gleich stark betroffen. Ein Auge kann z.B. etwas stärker kurzsichtig sein als das andere oder eine stärkere Hornhautverkrümmung aufweisen. Im Extremfall ist ein Auge übersichtig, das andere kurzsichtig. Ab einem Stärkenunterschied von ca. 2,5 dpt. spricht man von einer Anisometropie.
Aperturblende = Bezeichnung für eine Blende (Öffnungs- bzw. Schließblende), die zu einer Strahlenbegrenzung führt
Aphakie = Unter Aphakie versteht man die Linsenlosigkeit eines Auges.
Eine Aphakie hat ihren Ursprung entweder durch kongenitale Umstände, durch eine operative Entfernung der natürlichen Linse oder in seltenen Fällen auch durch ein Trauma. Ohne Augenlinse kann das Auge nicht auf unterschiedliche Entfernungen scharf stellen (akkommodieren), da die Augenlinse diese Aufgabe erfüllt. Des Weiteren entseht durch das Fehlen der Linse eine Hyperopie. Abhilfe kann durch Implantieren einer Kunstlinse oder Tragen spezieller Kontaktlinsen geschaffen werden.
Apoptose = Programmierter Zelltod, siehe auch "Turnover"
Appositionelles Wachstum = "Dickenwachstum" — Das Wachstum einer Gewebestruktur durch sukzessive (schrittweise) Anlagerung neuer Gewebeschichten auf den bereits vorhandenen
Asphärische Fläche / Asphäre = Brechende oder reflektierende Fläche, die von einer Kugelfläche (Sphäre) abweicht. Diese Flächen werden zum Rand hin flacher, die Krümmung nimmt sozusagen ab. Man erzielt dadurch dünnere und leichtere Linsen.
Asphärisches Brillenglas = Ein asphärisches Brillenglas weist in jedem Punkt des Brillenglases, egal in welchem Meridian, einen anderen Scheitelbrechwert auf. Solche Brillengläser werden zum Rand hin dünner.
Asthenopische Beschwerden = Symptome, welche bei nicht oder mangelhaft kompensierter Heterophorie (keine natürliche Parallelstellung der Augen) auftreten, sind oft verschiedener Natur. In erster Linie sind sie auf die übermäßige Anstrengung des Nerven- und Muskelapparates der Augen zurückzuführen. Dies äußert sich in Form von Kopf- oder Augenschmerzen, Brennen oder Jucken und häufig Rötung der Augen. In schweren Fällen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Astigmatisches Brillenglas = Ein astigmatisches Brillenglas hat zwei aufeinander senkrecht stehende Meridiane mit jeweils unterschiedlichem Scheitelbrechwert.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) = Eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut, in seltenen Fällen auch der Linse, führt dazu, dass Objekte verzerrt auf der Netzhaut abgebildet werden. Die Hornhaut bzw. die Linse ist nicht gleichmäßig (kugelförmig) gewölbt, sondern weist in unterschiedlichen Hauptschnitten unterschiedliche Krümmungsradien auf. Dieser Sehfehler ist meistens mit einer Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit verbunden und kann mit torischen (zylindrischen) Gläsern oder Kontaktlinsen korrigiert werden.
Augenfundus = Augenhintergrund
Augeninnendruck = Siehe "Intraokulardruck"
Augenlid = Die Augenlider (Palpebrae) bilden den äußersten Teilbereich des Auges. Sie schützen den vorderen Bereich des Augapfels vor äußeren Einwirkungen und tragen Sorge dafür, dass der Tränenfilm über das vordere Auge verteilt wird und somit das Auge feucht hält.
Augen-Screening = Siebteste, die dazu beitragen sollen, ein Auge auf Funktionalität und physiologische Intaktheit zu prüfen
Augenzittern = Siehe "Nystagmus"
Basalmembran = Schicht unterhalb der Basalzellen, die zur Wundheilung sowie der Anheftung des Hornhautepithels an das Stroma dient
Basislage von Prismen = Beschreibt den Ort, an dem der dickste Bereich eines Prismenglases liegt
Bifokalglas = Bifokalgläser ermöglichen deutliches Sehen in zwei unterschiedlichen Entfernungen, normalerweise in Fern- und Nahbereich. Im oberen Teil des Glases befindet sich der Fernbereich, im unteren Teil, der Zusatzlinse, der Nahbereich.
Bildschirmlesegerät = Bildschirmlesegeräte schauen in etwa so aus wie Computer. Durch ihre Größe sind sie weniger handlich als eine elektronische Lupe, bieten aber mehr Komfort durch den weitaus größeren Bildschirm. Der gewünschte Ausschnitt wird durch eine fest installierte Kamera vergrößert. Die gewünschte bzw. notwendige Vergrößerung und der Kontrast können nach Bedarf eingestellt und jederzeit variiert werden.
Bindehaut = Siehe "Conjunctiva"
Binokular = Mit beiden Augen
Bipolarzellen = zweites Neuron der Sehbahn
Blau-Blocker = Siehe "Kantenfilter"
Blaues Licht = Energiereiches Licht; angesiedelt im unteren Nanometerwellenbereich
Bowmannsche Membran = Membran, die unterhalb der Basalmembran liegt
Brechkraft/Brechwert = Maß für die strahlenbrechende Wirkung eines optischen Systems
Bruchsche Membran = Dünne Membran zwischen Aderhaut und retinalem Pigmentepithel
Bulbus = Fachbezeichnung für den Augapfel
Cataracta senilis = Altersbedingte Katarakt, die im fortgeschrittenen Lebensalter auftritt
Choroidale Neovaskularisation = Poröse Gefäßeinsprossung unter der Netzhaut
Chromatische Abberation = Abbildungsfehler: Licht unterschiedlicher Wellenlängen wird unterschiedlich stark gebrochen
Chromophoren = Proteinkomplexe, die aus einer Proteinagglutination (Verklumpung) entstehen
Comfortfilter = Comfortfilter sind Lichtschutzgläser mit einer blaudämpfenden Wirkung. Sie filtern den blauen Anteil des Sonnenlichts, welcher die anderen Farben oft überlagert, auf das optimale Maß.
Conjunctiva = Die Conjunctiva (Bindehaut) ist eine dünne, mit Blutgefäßen durchzogene Membran, welche den Bulbus mit den Augenbrauen verbindet.
Descemetsche Membran = Membran auf der zum Augeninneren gewandten Seite der Hornhaut, auf welcher die Endothelzellen aufliegen
Diabetische Retinopathie = Die diabetische Retinopathie ist eine krankhafte Veränderung der Netzhautgefäße im Augenfundus, hervorgerufen durch eine „Diabetes mellitus“-Erkrankung, bei der es durch Gefäßverengungen zu Durchblutungstörungen kommt.
Dioptrien = Maßeinheit für die Brechkraft von optischen Systemen
Dreikantspiegelkontaktglas = Untersuchungsgerät zur diagnostischen Bestimmung von beispielsweise zu engen Kammerwinkeln
Dreistärken-Brillenglas = Siehe "Trifokalglas"
Drusen = Hyaline Ablagerungen (Ablagerungen, die unter dem Lichtmikroskop glasig-transparent erscheinen) unterhalb des Pigmentepithels der Netzhaut. Sie weisen eine kreisförmige Form auf und erscheinen in der Spaltlampe als gräuliche Punkte.
Elektronische Lupe = Handliches Gerät, das durch eine Linse Bilder, Texte etc. aufnimmt und dann vergrößert wiedergibt. Der Vorteil liegt hier in der Flexibilität — die Vergrößerung ist variierbar, ebenso wie Farb- und Kontrasteinstellungen. Features wie einstellbare Leselinien vereinfachen das Lesen zusätzlich.
Endothel = Das Endothel ist eine Zellschicht, bestehend aus hexagonalen Zellen auf der Rückseite der Descemetschen Membran. Diese Zellschicht ist nicht regenerationsfähig und wird nur einmal komplett angelegt. Gehen also Zellen verloren, werden keine neuen nachproduziert.
Epithel = Das Epithel bildet die äußerste Schicht der Hornhaut. Es besteht aus ca. 5 - 7 aufeinander aufliegenden Zellschichten, die alle aus der darunterliegenden, teilungsfähigen Basalmembran/-schicht entstehen.
Excavation = Vertiefung der Papille
Farbfehlsichtigkeit = Rot-Grün-"Blindheit" oder Blau-Gelb-Störung
Farbsinnstörung = Siehe "Achromatopsie"
Fernrohrsystem = Fernrohrsysteme sind afokale Systeme, die Sehwinkel vergrößern oder verkleinern.
Fernrohr(lupen)system = Vergrößerungssystem, das in ein Brillenglas verankert ist und direkt vor dem Auge getragen wird
Feuchte Makuladegeneration = Bei der feuchten Variante der alterbedingten Makuladegeneration kommt es zu großflächigen porösen Gefäßeinsprossungen unter der Netzhaut, die als "Choroidale Neovaskularisationen" bezeichnet werden. Diese Gefäßeinsprossungen, die zu Blutungen neigen (sog. "subretinale Blutungen"), führen zu einer Abhebung der Netzhaut.
Fibroblasten = "Reparaturzellen"
Fluoreszenz = Emission von Licht durch ein Material, welches zuvor Licht absorbierte
Fovea = Zentrum der Makula
Fovea centralis = Netzhautgrube
Foveola = Eine Einsenkung im Zentrum des schärfsten Sehens (siehe auch "Makula lutea")
Funduskopie = Untersuchung des hinteren Augenpols
GAGs = Siehe "Glykosaminoglykane"
Galileisches Fernrohr(lupen)system = Fernrohr(lupen)system mit einer Sammellinse als Objektivlinse und einer Streuungslinse als Okkularlinse
Ganglienzellen mit Fortsätzen = 3. Neuron der Netzhaut, welches die aufgeschlüsselten Lichtreize an das Gehirn weiter gibt
Gelber Fleck = Siehe "Makula lutea"
Gerontologische Veränderung = Veränderungen im Alter
Gesamtbrechwert des Auges = Beläuft sich ca. auf positive 59 dpt.
Gesichtsfeldausfälle = Siehe "Skotome"
Glaskörper = Der Glaskörper ist ein in der Regel transparentes Gewebe im Augeninneren, welches durch sein Volumen die größte Struktur des Auges darstellt.
Glaukom = Unter dem Begriff Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, versteht man diverse krankhafte Veränderungen des Auges, die mit einem Verlust von Nervenfasern des Sehnervs einhergehen und bis zur völligen Erblindung des Auges führen können.
Gleitsicht-Brillenglas = Der Brillenträger findet für jede Sehentfernung die benötigte dioptrische Wirkung im Brillenglas vor. So ist stufenloses Sehen in allen Entfernungen möglich. Ein Gleitsicht-Brillenglas wird grob in drei Sehbereiche aufgeteilt, den Fernbereich, den Progressionskanal (Zwischenbereich) und den Nahbereich.
Glykosaminoglykane = Gruppe aus Proteinen, welche Bestandteile von Bindegeweben sind
Gonioskopie = Siehe "Dreikantspiegelkontaktglas"
Grauer Star = Siehe "Katarakt"
Grüner Star = Siehe "Glaukom"
Hexagonale Zellen = Zellen, die optisch betrachtet wie ein sechs-seitiges Prisma aussehen
Hinterkammer des Auges = Bereich zwischen Iris und Glaskörper, welcher mit Kammerwasser gefüllt ist
Hornhaut = Die Hornhaut ist ein transparentes, gefäßloses Gewebe, welches zum einen durch seine Transparenz dafür Sorge trägt, dass Licht in das Augeninnere gelangen kann. Zum anderen wirkt sie aufgrund ihrer mechanischen Stabilität dem Augeninnendruck entgegen und sorgt so dafür, dass das Auge eine stabile Form annimmt.
Hornhautendothel = Siehe "Endothel"
Hornhautepithel = Siehe "Epithel"
Hyaline Ablagerungen = Ablagerungen, die unter dem Lichtmikroskop glasig- transparent erscheinen
Hydrogel = Das Hydrogel ("schnittfestes Wasser") setzt sich aus 80 % Wasser, 15 % Kollagenen (lange Proteinketten, die extremen Zugbelastungen Stand halten) und 5 % GAGs (Glykosaminoglykane) zusammen.
Hyperevaporatives trockenes Auge = Bezeichnung für eine erhöhte Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Ursache können Meibomdrüsen-Dysfunktion bzw. einem Mangel in der Zusammensetzung des Tränenfilms sein.
Hyperopie = Weitsichtigkeit
Injektionstherapie = Behandlungsart der feuchten Makuladegeneration
Intraokulardruck = Druck, der im Augeninneren besteht und so zur Stabilität beiträgt
Intraokularlinse = Eine Intraokularlinse ist eine künstliche Linse, die meist nach einer Operation der Katarakt (Grauem Star) beim Betroffenen ins Auge eingesetzt wird, um ein weitestgehend normales Sehen zu ermöglichen.
IOL = Siehe „Intraokularlinse“
Iris = Die Iris (Regenbogenhaut) ist der vorderste Bereich der mittleren Augenhaut (Uvea) und übernimmt als Hauptaufgabe die Regulation des einfallenden Lichts in das Auge.
Irisdilatation = Weitung der Pupille, um bei dunkleren Lichtverhältnissen mehr Licht aufnehmen zu können
Iriskolobom = Das Iriskolobom ist eine angeborene, operativ oder traumatisch entstandene Lücke in verschiedenen Geweben des Auges, in diesem Fall der Iris. Die Ursache hierfür ist ein verzögerter oder fehlender Verschluss der fetalen Becherspalte, der sich normalerweise in der 6. Schwangerschaftswoche vollzieht.
Iriskontraktion = Verengung der Pupille, um das Auge vor zu starkem Lichteinfall und Blendung zu schützen (erfolgt durch den "musculus sphincter pupillae")
Jelly bumps = Auf Oberflächen weicher Kontaktlinsen aufgetretene weißliche gelartige Ablagerungen, die infolge von Protein-, Calcium-, Lipid- und Muzinablagerungen entstehen.
Juvenile Makuladegeneration = Die juvenile Makuladegeneration (Makuladystrophie) ist eine Frühform der Gruppe von pathologischen Veränderungen, die die Makula betreffen. Die juvenile Form wird heute als eine genetisch bedingte Erkrankung betrachtet und führt wie die meisten Formen zu einer schnellen progressiven Verschlechterung der zentralen Sehfähigkeit. Die juvenile Makuladegeneration führt nicht zur vollständigen Erblindung. Das periphere (räumliche) Sehen bleibt in der Regel erhalten.
Kammerwasser = Flüssigkeit im Augeninneren
Kantenfilter = Kantenfilter sind spezielle Schutzbrillen, die das energiereiche UV-Licht sowie die Blauanteile des sichtbaren Lichts bis zur angegebenen Kante in Nanometern absorbieren.
Karotisstenose = Als Karotisstenose bezeichnet man eine Verengung der zwei großen hirnversorgenden Gefäße: „Arteria carotis communis“ (ACC → Halsschlagader) oder der „Arteria carotis interna“ (→ innere Halsschlagader).
Katarakt = Die Katarakt, umgangssprachlich auch Grauer Star genannt, bezeichnet das Eintrüben der Augenlinse.
Keplersches Fernrohrsystem = Fernrohrsystem mit jeweils einer Sammellinse als Objektivlinse und einer Sammellinse als Okkularlinse
Kollagene = Lange Proteinketten, die extremen Zugbelastungen Stand halten
Konkav = Nach innen gewölbt
Konvex = Nach außen gewölbt
Laktoferrin = „Laktoferrin“ ist ein Protein mit einem sehr hohen Eisenbindungsvermögen. Da Bakterien zur eigenen Vermehrung auf Eisen angewiesen sind, sorgt „Laktoferrin“ durch den Entzug des Eisens dafür, dass den Bakterien die Nährstoffe entzogen werden.
Lichtabsorption = Vorgang, bei dem Lichtenergie an einen Körper abgegeben wird
Lichtbedarf = Je älter ein Mensch wird, desto höher wird sein Lichtbedarf bei alltäglichen Arbeiten wie Lesen oder Schreiben. Man hat herausgefunden, dass die richtige Beleuchtung die benötigte Vergrößerung eines Sehbeeinträchtigten erheblich reduzieren kann.
Lichtschutzbrille = umgangssprachlich: Sonnenbrille
Lichtspektrum = Das Lichtspektrum beschreibt einen Wellenlängenbereich. Sichtbares Licht (für den Menschen) liegt zwischen 380 - 780 nm.
Linsenbrechwert = 19 dpt im akkommodationslosen Zustand
Linsenkern = Innerster Bereich der Augenlinse, der von Geburt an existent ist
Lipide = Öl-Fett ähnliche Stoffe
Lipidschicht = Oberste Schicht des Tränenfilms, die als Hauptaufgabe die Verdunstung der darunter liegenden wässrigen Schicht verhindern soll
Lipofuszine = Stoffwechselendprodukte
Low-Vision = Zu Deutsch etwa "wenig Sehvermögen" — Menschen mit erheblich beeinträchtigter Sicht (oftmals durch Erkrankungen), bis hin zu Blindheit
Lucentis (Ranibizumab)-Injektionen = Injektionsmittel für die Therapie bei feuchter AMD
Lupenbrille = Brille mit ins Brillenglas eingearbeiteter, starker Vergrößerung in einem Teilbereich, um z. B. beim Nähen oder Basteln die Hände frei zu haben
Lutein = Carotinoid, welches als Pigment mit Zeaxanthin in der Retina enthalten ist
Lysozym = „Lysozym“ ist ein antibakterielles Mittel, das Bakterien durch Zellwandspaltung und Verklumpung (Agglutination) zerstört.
Makula = Kleiner, aber hochsensibler Teil der Netzhaut, welcher für das zentrale Sehen verantwortlich ist.
Makula lutea = Gelber Fleck, Punkt des schärfsten Sehens — hier sind nur Zapfen aktiv
Makuladegeneration = Die Makuladegeneration beschreibt eine Gruppe von pathologischen Veränderungen, die die Makula betreffen.
Medientrübung = Eintrübung von z. B. Hornhaut, Linse oder Glaskörper
Meibomsche Drüsen = Talgdrüsen in denen das meibomsche Sekret hergestellt wird. Bei Drüsendysfunktion kann dies zu einem trockenen Auge führen.
Melanine = Pigmente
Membran = Schicht
Meridian = Gradnetz
Metabolismusstörungen = Stoffwechselstörungen
Metamorphopsien = Sehen verzerrter Linien
Monokular = Auf einem Auge
Mucine = Mucine sind Schleimstoffe, die in den Becherzellen des Bindehautepithels produziert werden und der Benetzung der eigentlich wasserabweisenden, darunterliegenden Hornhaut dienen.
Mucinschicht = Unterste Schicht des Tränenfilms
Musculus dilatator pupillae = Irisöffner (strahlenförmig angeordneter Muskel)
Musculus sphincter pupillae = Irisschließer (kreisförmig angeordneter Muskel)
Myopie = Kurzsichtigkeit
Nachtblindheit = Bei der Nachtblindheit lässt die Sehfähigkeit im Dunkeln deutlich nach. Ursache ist meist eine Augenerkrankung, zum Beispiel die Retinopathia pigmentosa.
Narbengewebe = Siehe "Kollagene"
Nervus opticus = Sehnerv des Auges (zweiter Hirnnerv)
Netzhautablösung = Siehe "Amotio retinae"
Netzhautrezeptoren = Siehe "Photorezeptoren"
Neuronen = Nervenzellen
Neuroretina = Schichten der Netzhaut, ausgenommen das retinale Pigmentepithel; bilden die Neuroretina
Nystagmus = Der Nystagmus beschreibt schnell aufeinanderfolgende, unkontrollierbare Augenbewegungen (Augenzittern). In der Regel ist ein Schwindelgefühl eine Begleiterscheinung des Augenzitterns, weshalb die betroffenen Personen oftmals eine schräge Kopfhaltung annehmen, um diesen Nebeneffekt auszugleichen.
Okulärer Albinismus = Bei vorliegendem okulären Albinismus fehlen der Iris und der Netzhaut Pigmente, sogenannte Melanine, welche normalerweise eine Überstrahlung durch zu hohe Lichtintensität verhindern und einen Schutz gegen das Bilden von Krebszellen gewährleisten.
Ora serrata = Netzhauthorizont
Ort des schärfsten Sehens = Siehe "Makula lutea"
Papille = Blinder Fleck
Parasympathisches Nervensystem = Ein Teil des vegetativen Nervensystems, der unwillkürliche Bewegungen steuert (glatte Muskeln)
Pathologische Trübung = Vorform des Schleiersehens, welche das Sehen nachhaltig stört, fließend und schleichend ist
Pathologische Veränderung = Krankhafte Veränderung
Periphere Zone/Peripherie = Äußere Zone
Photopisches Sehen = Tagessehen
Photopsien = Sehen von Blitzen
Photorezeptoren = "Stäbchen und Zapfen", Sinneszellen
Phototropes Glas = Selbsttönendes Glas; unter Wirkung von UV-Strahlen ändert sich die Lichtdurchlässigkeit der Gläser.
Pigmentepithel = Äußerster Bereich der Netzhaut, welcher direkt auf der Aderhaut liegt
Pigmentierung = Gehalt an Farbstoffen/Molekülen
PMMA = Polymethylmethacrylat (Thermoplastischer Kunststoff/Plexiglas)
Polarisation = Beschreibt die Schwingungsrichtung einer Welle
Polarisationsfilter = Polarisationsfilter bewirken eine starke Reflexminderung und somit eine weitere Steigerung des Kontrasts.
Polykondensation = Verfahren zur Herstellung von Kunstoff-Brillengläsern
Polymegatismus = Wenn sich die Größe einer Zelle beispielsweise zu ihrem Ursprungszustand im positiven Bereich ändert
Polymerisation = Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Brillengläsern
Polymorphismus = Wenn sich die Form einer Zelle beispielsweise zu ihrer Ursprungsform ändert
Presbyop = Alterssichtig
Prismatische Wirkung = Die prismatische Wirkung setzt sich aus der prismatischen Ablenkung und der Basislage zusammen. Unter der prismatischen Ablenkung versteht man die Richtungsänderung eines Lichtstrahls infolge von Brechung.
Progressionskanal = Der Bereich zwischen dem Fernbereich und dem Nahbereich in einem Gleitsichtbrillenglas
Progressive Myopie = Hält das Längenwachstum des Augapfels dauerhaft an, so kommt es zu einer immer stärker werdenden Kurzsichtigkeit, die bis zu einer bestimmten Stärkengrenze als Myopie bezeichnet wird. Wird diese Stärkengrenze überschritten, weil die Augapfellänge immer größer wird, so spricht man von einer „progressiven Myopie“.
Proteinkomplexe = Siehe "Chromophoren"
Punkt des schärfsten Sehens = Siehe "Makula lutea"
folgt
Refraktion = Vorgang zur Vermessung der Augenstärke
Refraktionsdefizit = Dioptrischer Wert, der fehlt, um als emmetrop (normalsichtig) zu gelten
Regenbogenhaut = Siehe "Iris"
Retina = Die Retina (Netzhaut) ist ein vorgelagerter Bereich des menschlichen Zwischenhirns, welcher Licht absorbiert und als elektromagnetische Impulse weiterleitet, so dass es zu einer Bildwahrnehmung kommen kann.
Retinitis pigmentosa = Siehe "Retinopathia pigmentosa", diese wird im Fachjargon fälschlicherweise oftmals als Retinitis pigmentosa bezeichnet
Retinopathia pigmentosa = Eine Erberkrankung der Augen — es kommt zu einem Verlust der lichtempfindlichen Photorezeptoren, der sich von der Peripherie aus in Richtung Zentrum ausbreitet.
Rußregen = Plötzliches Auftreten von rot-schwarzen Flecken vor den Augen
Schleiersehen = Folge einer pathologischen Trübung
Sehnervenkanal = Bereich zwischen Augenhöhle und Gehirn, in welchem die Sehnerven verlaufen
Sehnervenkopf = Bereich, der in den Sehnervenkanal mündet und in dem sich alle Sehnerven treffen
Signaltauglichkeit = Beschreibt, ob Signalfarben wie beispielsweise Rot auch als solche erkannt werden können
Silikatlinsen = Mineralische Linse, die aus Silikat (= einem mineralischen Stoff) hergestellt wurde
Skotome = Ausfälle im Gesichtsfeld
Spektralanteile = Anteile (nm) aus dem Lichtspektrum
Spektralkante = Der Begriff beschreibt einen Bereich im Wellenlängenspektrum.
Sphärische Wirkung = Ein Brillenglas mit sphärischer Wirkung besitzt in allen Meridianebenen den gleichen Scheitelbrechwert.
Stäbchen = Für Hell-Dunkel-Sehen, siehe auch "Photorezeptoren"
Streulicht = Zu Streulicht kommt es, wenn Lichtwellen unkoordiniert an Medien gebrochen werden.
Stroma = Das Stroma macht einen Großteil (ca. 80 %) der Hornhaut aus und besteht aus einem Hydrogel (Hydrogel = "schnittfestes Wasser“).
Subretinale Blutung = Blutung von Gefäßeinsprossungen unter der Netzhaut, die zu einer Abhebung der Netzhaut führen
Tarsale Zone = Zone um den Tarsus (Stützgerüst aus Knorpelgewebe) am Oberlid
Tensionstoleranz = Individuelle Grenze, in der ein erhöhter Augeninnendruck ohne Schaden ertragen werden kann. Je höher jedoch der Druck ansteigt und je länger diese Situation anhält, desto eher ist mit Schädigungen zu rechnen.
Terrestrisch = Gegenteil von astronomisch — Man beobachtet keine Himmelsgestirne sondern Objekte auf der Erdoberfläche.
Tonometrie = Augeninnendruckmessung
Trabekelwerk = Abflusssystem im vorderen Augenabschnitt
Trifokalglas = Ein Trifokalglas ist ein Mehrstärken-Brillenglas mit drei Teilen. Üblicherweise gibt es einen Bereich für die Ferne, einen für die Zwischenentfernung und einen für die Nähe.
Trockene Makuladegeneration = Die trockene Variante der Altersbedingten Makuladegeneration ist ein gerontologischer Prozess, bei dem aufgrund von Stoffwechselstörungen (Metabolismusstörungen), Stoffwechselendprodukte (Lipofuszine) nicht mehr abtransportiert werden können.
Turnover = Komplette Erneuerung des Epithels (alle 7 Tage), siehe auch "Apoptose"
Umkehrprisma = Prisma, welches infolge seiner Beschaffenheit und Anordnung, Lichtstrahlen durch Reflexion so "umlenkt", dass ein auf dem Kopf stehendes Betrachtungsobjekt aufrecht stehend abgebildet wird
UV-A Strahlung = Ultraviolette Strahlung im Bereich von ca. 315 - 380 nm
UV-B Strahlung = Ultraviolette Strahlung im Bereich von ca. 280 - 315 nm
UV-Blocker = Gläser, die die energiereiche Strahlung absorbieren
UV-C Strahlung = Ultraviolette Strahlung im Bereich von ca. 200 - 280 nm
Uvea = Mittlere Augenhaut, bestehend aus Iris, Ziliarkörper und Aderhaut
Vergrößernde Sehhilfen = Produkte speziell für Menschen, die z. B. aufgrund einer Augenkrankheit nicht mehr gut sehen können oder/und sehbehindert sind
Vergrößerung durch Annäherung = Je näher man mit dem Auge an etwas heran geht, desto größer wird es.
Virtuelles Bild = Lichtreflektierendes Objekt, welches nicht auf einem Abbildungsschirm reell abgebildet werden kann.
Visus = Sehstärke/Sehschärfe
Visusminderung = Minderung der Sehschärfe
Visusverlust = Verlust der Sehschärfe
Vorlesegeräte = Vorlesegeräte sind elektronische Geräte für Blinde und Sehbehinderte, die Text in gesprochene Sprache umwandeln.
Wässrige Schicht = Hauptanteil des Tränenfilms
Wellenlänge = Licht wird als Welle beschrieben, die aus unterschiedlichen Wellenlängen besteht.
folgt
folgt
Zapfen = Für das Farbsehen, siehe auch "Photorezeptoren"
Zapfendystrophie = Die Zapfendystrophie beschreibt diverse Krankheitsgruppen, die eine Funktionsstörung bzw. einen Funktionsverlust der in der „Makula lutea“ (Stelle des schärfsten Sehens) angesiedelten Zapfen haben.
Zeaxanthin = Farbstoff
Ziliarkörper = Der Ziliarkörper ist wie Iris und Aderhaut, ein Teil der stark durchbluteten Uvea und zum einen für die Akkommodation verantwortlich und für die Bildung des Kammerwassers.
Zweistärken-Brillenglas = Ein Zweistärkenbrillenglas (Bifokalglas) ist ein Brillenglas, das zwei optische Wirkungen erzielt und somit für zwei unterschiedliche Entfernungen nutzbar ist.