Das Fassungsmaterial ist ein entscheidendes Merkmal für die Verträglichkeit und Haltbarkeit einer Fassung. Ein besonderes Augenmerk gilt den Allergien. Es unterteilt sich in die drei Hauptgruppen: Metall, Kunststoff und Naturprodukte.
Brillenfassungen bestehen entweder aus reinem Metall oder aus einer Zusammensetzung verschiedener Legierungen.
Edelstahl
Edelstahl wird sehr gerne aufgrund seiner hohen Zugfestigkeit, guten Verformbarkeit, Korrosionsbeständigkeit und guten Hautverträglichkeit als Fassungswerkstoff eingesetzt. Weiterhin lässt sich dieses Material gut polieren und in unterschiedlichen Farben beschichten, so dass es sehr vielfältig verarbeitet werden kann. Durch Schweißlöten werden die Fassungsteile verbunden.
Titan
Ein sehr gefragtes Fassungsmaterial ist Titan. Es ist nach Aluminium das zweitleichteste Metall der Erde, so lassen sich Titanfassungen bequem tragen. Titan ist außerordentlich stabil, dementsprechend ist es möglich, sehr dünne Brillenfassungen herzustellen. Zudem ist Reintitan sehr korrosionsbeständig. Aus diesem Grund ist eine Titanfassung die beste Wahl für Brillenträger, die an einer Nickelallergie leiden. Die Herstellung und Weiterverarbeitung ist aufwendig und somit ist der Werkstoff nicht günstig.
Legierungen
Auf das Grundmaterial, der Metallfassungen, werden unterschiedliche Legierungen aufgebracht, um die Materialeigenschaften zu verbessern. Die am meisten verwendeten Legierungen sind Neusilber (Kupfer, Nickel, Zink) und Monel (Nickel, Kupfer, geringe Mengen von Eisen und Magnesium). Die beiden Werkstoffe sind gut zu verarbeiten, denn sie lassen sich sehr gut Prägen, Stanzen, Fräsen, sowie Polieren und Galvanisieren. Sowohl Monel als auch Neusilber sind sehr elastisch und erlauben so eine gute Anpassung der Fassung an den jeweiligen Brillenträger. Nachteilig haben diese beiden Legierungen einen verhältnismäßig hohen Nickelgehalt. Ist beim Brillenträger eine Allergie bekannt, sollte auf diese Materialien verzichtet werden.
Bei der Fassungsherstellung wird das Material Acetat durch ein Spritzgussverfahren in Form gebracht oder aus einem Block herausgeschnitten. Der Werkstoff Acetat ist sehr gut hautverträglich. Nachteilig bildet sich nach längerer Tragedauer ein weißer Belag auf der Fassung. Der weiße Belag kommt durch Ausdünsten der Weichmacher zustande, welcher jedoch durch Polieren entfernt werden kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei hohen Temperaturen keine Formbeständigkeit mehr gewährleistet werden kann und bei tiefen Temperaturen weist das Material eine erhöhte Bruchgefahr auf.
SPX
SPX ist ein Polyamid und wird durch ein Spritzgussverfahren hergestellt. Dieses Material zeichnet sich durch seine hohe Zugfestigkeit aus. Aus diesem Grund und weil es ein sehr leichtes Material ist, eignet es sich hervorragend für Sportbrillen, sowie für feine Fassungsränder oder randlose Brillen.
Optyl
Dabei handelt es sich um ein chemisch stabiles Epoxidharz. Optyl hat eine sehr niedrige Dichte, wodurch sich sehr leichte Brillenfassungen mit gutem Tragekomfort herstellen lassen. Der Werkstoff ist sehr gut hautverträglich und wird nicht spröde, da es keine Weichmacher enthält. Die markanteste Eigenschaft von Optyl ist sein Memory Effekt. Dieser zeigt sich ab 80°C: Hier nimmt der Werkstoff wieder seine ursprüngliche Form an. Beim Anpassen der Fassung muss diese somit in der gewünschten Form gehalten werden, bis der Werkstoff abgekühlt ist.
Es gibt eine Vielzahl an Naturprodukten, die als Fassungsmaterial verwendet werden, wie etwa Holz, Horn, Papier oder Schildpatt.
Natürliches Material ist für empfindliche Menschen und Allergiker besonders gut verträglich. Des Weiteren sind Naturprodukte wie Holz und Papier angenehm zu tragen, weil sie sehr leicht sind. Ein Nachteil wäre jedoch, dass sich die Fassungen aus Naturmaterialien aufgrund ihrer Eigenschaften nur bedingt anpassen lassen. Hersteller wirken dem entgegen, indem sie z. B. die Bügel in verschiedenen Längen fertigen.